Vortragender: Rolf Lindner
Inhalt:
Auch Städte verfügen über einen Habitus im Sinne von Pierre Bourdieu, der zum Erzeugungsprinzip von Lebensstilen wird. Übertragbar wird der Habitus-Begriff freilich nur dann, wenn wir davon ausgehen, dass auch Städte Individuen sind, mit einer eigenen Biographie (sprich: Geschichte), mit einer eigenen Sozialisation und mit eigenen Mustern der Lebensführung. Der Nutzen des Habitus-Konzepts scheint vor allem darin zu bestehen, dass man mit ihm "jene Konstanz der Dispositionen, des Geschmacks, der Präferenzen erklären kann, die der neo-marginalistischen Ökonomie so viel Kopfzerbrechen bereitet" (Bourdieu). Nirgendwo wird diese Konstanz, ja Hartnäckigkeit deutlicher als in den Schwierigkeiten, die der Versuch bereitet, das Image einer Stadt zu verändern.
Zum Vortragenden:
Rolf Lindner hat intensiv zur Geschichte der Kulturwissenschaften, vor allem im Bereich der Stadtforschung und der Cultural Studies, geforscht und publiziert.
Seine Publikationen umfassen zum Beispiel:
- Die Entdeckung der Stadtkultur - Soziologie aus der Erfahrung der Reportage,
Campus: 2007. - Walks on the Wild Side - Eine Geschichte der Stadtforschung,
Campus: 2004. - "Sind doch nicht alles Beckenbauers" - Zur Sozialgeschichte des Fußballs im Ruhrgebiet (gemeinsam mit Heinrich Th. Breuer),
Syndikat: 1982. - Punk Rock oder der vermarktete Aufruhr (Herausgeberschaft),
Verlag Freie Gesellschaft: 1978.