Ein Stück Stoff erregt die Gemüter, nicht nur hierzulande, sondern zusehends in Gesamteuropa. Manche erinnern sich vielleicht, dass vor nicht allzu langer Zeit auch in Österreich Frauen vor allem am Land Kopftuch trugen - und einige tragen es auch heute noch, wenngleich als modisches Accessoire. Hitzige Debatten werden darüber geführt, ob ein Kopftuch zu Europa passe. Wer schürt diese Debatten rund um die Verpflichtung für muslimische Frauen, ein Kopftuch tragen zu müssen? Andererseits hört man, dass es im Islam gar keine religiöse Pflicht sei, Kopftuch zu tragen, oder erfährt, dass in den 1960er-Jahren in muslimischen Ländern Schleier und Kopftuch sprichwörtlich fallen gelassen wurden und sich Frauen ohne zeigten. Und stimmt es, dass das Tragen von Kopftüchern, aber auch von anderen religiösen Symbolen, wie etwa von Kreuzen, verboten werden darf?
Die Podiumsdiskussion brachte unter der Moderation von ao.Univ.-Prof. Dr. Anita Ziegerhofer Licht ins Dunkel dieser ebenso spannenden wie kontroversiellen Fragen: Der Grazer Kulturwissenschafter ao.Univ.-Prof. Dr. Helmut Eberhart begab sich auf Spurensuche zu Kopftuch und Schleier. Sarah Abou El-Regal, Institut für LehrerInnenbildung, Islamische Religionspädagogik in Wien, erzählte aus Alltagserfahrungen und gab Einblick in ihre Entscheidung für das Kopftuch. Und Richter Mag. Andreas Graßler sowie Genderforscher Ass.-Prof. Dr. Thomas Schoditsch beleuchteten die rechtliche Seite von Kopftuch und Verschleierung vor dem Hintergrund jüngster gerichtlicher Entscheidungen.
Eine Veranstaltung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät mit Unterstützung des Vizerektorats für Personal, Personalentwicklung und Gleichstellung sowie des JUS-Clubs.