Im Gespräch mit ...
Lukas Grumet
Alumni im Porträt März 2014
Drummer im Labormantel
Anlässlich der Eröffnung des interuniversitären NAWI Graz Alumni-Netzwerks rücken wir im Monat März die AbsolventInnen des Erfolgsprojekts von Uni Graz und TU Graz in den Mittelpunkt.
Stellvertretend für die AbsolventInnen, die NAWI Graz in den vergangenen 10 Jahren hervorgebracht hat, gibt Lukas Grumet, MSc spannende Einblicke in seine beruflichen Tätigkeiten und verrät, was er sich vom neuen NAWI Graz Alumni-Netzwerk erwartet.
Beitrag: Carmen Teubenbacher
Herr Grumet, Sie sind zur Zeit als Dissertant am Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Universität Graz tätig. Wie hat sich Ihr beruflicher Werdegang bisher gestaltet?
Nach meinem Abschluss des Bachelorstudiums Molekularbiologie beschloss ich, mich auf der Karl-Franzens-Universität für das Studium Biochemie und molekulare Biomedizin einzuschreiben. Das Aufeinandertreffen molekularbiologischer Technologien und medizinischer Fragestellungen war für mich ein echter Mehrwert und letztendlich meine Motivation, dieses Masterstudium zu belegen.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag dabei aus?
Zur Zeit forsche ich im Rahmen meiner Dissertation an molekularen Mechanismen verschiedener Lebererkrankungen. Außerdem betreue ich noch unterstützend ein Sparkling Science Projekt, dabei handelt es sich um ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, das 2007 zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung ins Leben gerufen wurde. Konkret heißt das, dass Jugendliche im Rahmen des Projekts die Möglichkeit erhalten, mit WissenschafterInnen gemeinsam an aktuellen Forschungsfragen zu arbeiten.
Bei dem Sparkling Science Projekt, an dem ich beteiligt bin, geht es um die Untersuchung von möglichen Zusammenhängen zwischen Feinstaub und Pollenallergie. Das ist ja gerade in der Feinstaubhochburg Graz ein sehr wichtiges Thema. In der Praxis schaut das so aus, dass wir gemeinsam mit zwei Schulklassen Feinstaubproben im ländlichen und im urbanen Bereich gesammelt haben, diese wurden dann von den Schülerinnen und Schülern im Labor untersucht. Zurzeit werden die gesammelten Daten ausgewertet.
"Was Kommunikation nach außen betrifft hat die Wissenschaft in Österreich eindeutig Aufholbedarf."
Sie moderieren auch gemeinsam mit Ihrem Kollegen Christian Fercher die Veranstaltungsreihe Wissendurst, die an der Uni Graz im Rahmen der 7. fakultät organisiert wird. Können Sie das Format kurz beschreiben?
Die Wissenschaftsviertelstunde im Pub findet zur Zeit im "Brot und Spiele" statt und bietet einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, Einblicke in die Forschungsarbeit der Universität zu gewinnen. Man kann außerdem direkt mit Wissenschaftern in Kontakt treten und hat somit die Möglichkeit, sich in einer entspannten Atmosphäre auszutauschen.
Warum ist Ihnen dieses Engagement wichtig?
Ich persönlich bin der Meinung, dass das "Marketing" von Wissenschaft und Forschung unterschätzt wird. Die Forschungsgelder werden knapper, die internationale Konkurrenz in Sachen Wissenschaft härter. Was Kommunikation nach außen betrifft hat die Wissenschaft in Österreich eindeutig Aufholbedarf und ich glaube, dass das Engagement Wissensdurst genau deswegen ein wichtiges und spannendes Format ist. Auch WissenschafterInnen müssen lernen, sich zu verkaufen - sonst werden Akzeptanz sowie Begeisterung für Wissenschaft und Forschung weiter sinken.
Bleibt bei den vielen beruflichen Aktivitäten noch Zeit für einen privaten Ausgleich?
Ja, beim Schlagzeugspielen, Fotografieren und Reisen (lacht)!
"Die gemeinsame Nutzung der Ressourcen von Uni Graz und TU Graz bot mir viele Möglichkeiten, mich für meine späteren Wege zu orientieren."
Sie haben Ihr Bachelorstudium, sowie Ihr Masterstudium im Rahmen von NAWI Graz durchlaufen und arbeiten jetzt an Ihrer Dissertation. Was macht dieses Kooperationsprojekt der Uni Graz und der TU Graz für Sie so besonders?
Während meines Studiums absolvierte ich zahlreiche Praktika auf beiden Universitäten (TU Graz und Uni Graz). Diese gemeinsame Nutzung der Ressourcen bot mir viele Möglichkeiten, mich für meine späteren Wege zu orientieren. Viele berufliche Entscheidungen wurden dadurch leichter.
Was war gerade in Ihrem Studienbereich ein Vorteil der Kooperation?
Ich konnte beispielsweise Geräte kennen lernen, welche es nur auf einer der beiden Universitäten gab. NAWI Graz sollte weiterhin versuchen, den Studierenden eine so breite Ausbildung zu ermöglichen, wie dies zu meiner Zeit der Fall war.
Ist es für Sie wichtig, über das Studium hinaus mit Ihrer Alma Mater in Kontakt zu bleiben?
Für mich persönlich ja, denn ich schloss auf der Universität viele Freundschaften und Netzwerke. Ich bemühe mich, diese auch weiterhin zu pflegen. Abgesehen davon wird der Kontakt zu meiner Alma Mater (und allem was dazugehört) immer etwas Nostalgisches für mich haben. Schließlich werde ich an einen sehr tollen Lebensabschnitt erinnert (lacht)!
Am 13. März wird das NAWI Graz Alumni-Netzwerk offiziell aus der Taufe gehoben. Was erwarten Sie sich von einem AbsolventInnen-Netzwerk in Ihrem Fachbereich?
Ganz einfach: Austausch, Networking sowie Neuigkeiten aus der Branche.