SOWI-AV: Old Economy im Zeitalter der Digitalisierung

Vortrag mit DI Dr. Kurt MAIER, Zellstoff Pöls AG

16.06.2015
18:30 - 21:00
SOWI-AV
wird noch bekannt gegeben

Am Beispiel der Zellstoff Pöls AG erläuterte DI Dr. Kurt Maier das Zusammenspiel von Technik, Umwelt und Wirtschaft, welches ihn auch persönlich bereits im Zuge seiner Ausbildung geprägt hatte. Einem kurzen Überblick über den Aufbau und die geschichtliche Entwicklung der HEINZEL Group® folgte ein Abriss des Einsatzes des Rohstoffes Holz von der Zellstoffproduktion, der damit verbundenen Energienutzung bis hin zum fertigen Papier (Produkte der Zellstoff Pöls AG sind z.B. Geschenkpapier, Brotbeutel, medizinische Verpackungen, Einkaufstaschen u.ä.). Themen wie ressourcenschonender Rohstoffeinsatz, Klimaschutz, Energieeffizienzgesetz sowie Nachhaltigkeit sind dabei schon lange keine Schlagworte mehr, sondern gelebte Praxis. Die bestmögliche Nutzung der gesamten Wertschöpfungskette Holz ist dabei wesentlicher Bestandteil, immerhin werden ca. 2 Mio. Festmeter Holz pro Jahr von der Zellstoff Pöls AG verarbeitet.

Interessant und verständlich verstand es DI Dr. Maier den anwesenden Gästen den technischen Prozess der Zellstofferzeugung und der damit im Zusammenhang stehenden Energiegewinnung näher zu bringen. Die Abwärme aus der Zellstoffproduktion der Zellstoff Pöls AG ermöglicht eine nachhaltige, umweltschonende und regionale Wärmeversorgung für mehr als 15.000 Haushalte in der Region. Dieses Projekt „Bioenergie Aichfeld“ wurde vom Ministerium für Lebenswertes Österreich mit dem Klimaschutzpreis 2014 ausgezeichnet.
Die Papierindustrie gehört zu einem der größten und effizientesten Produzenten von Strom im Zuge der Zellstoffgewinnung (Abdeckung des gesamten Bedarfs der Zellstoff Pöls AG und Versorgung von ca. 20.000 Haushalten) und sieht sich damit als Vorreiter bei Energieeffizienz und Klimaschutz.

Unter dem Einfluss einer fehlgeleiteten Förderpolitik, die das reine Verbrennen von Holz forciert, ist es zu einer Wettbewerbsverzerrung gekommen, die wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Holzpreise sowie der Verfügbarkeit von Holz zur stofflichen Verwertung genommen hat. Die Botschaft im Hinblick auf die Wertschöpfungskette Holz sollte daher „Veredeln statt Verbrennen“ sein.

Organisation: Mag. Günther Müller, Fotos: Mag. Paulus Mayr, Text: MMag. Silvia Dimitriadis

Hier finden Sie einen Fotorückblick.