SOWI-AV: Die Kommerzialisierung des Sports - Was blieb vom olympischen Gedanken?
Am 24. Februar startete der SOWI-AV des alumni UNI graz im Palais Kottulinsky mit der ersten Abendveranstaltung des Jahres 2015. Dem Vereinsvorstand ist es gelungen mit Dr. Karl Stoss einen sehr prominenten Redner zu gewinnen. Der Generaldirektor der Casinos Austria AG und der Österreichischen Lotterien GmbH sowie Präsident des Österreichischen Olympischen Comités war nach Graz gekommen und präsentierte vor über 50 Gästen in seinem Referat interessante Einblicke in die österreichischen Sportorganisationen und die Tätigkeit des ÖOC.
Unter dem Titel „Die Kommerzialisierung des Sports - Was blieb vom olympischen Gedanken?“ spannte er den Bogen von der engen Verflechtung zwischen Wirtschaft und Sport bis hin zu einem spannenden Rückblick auf die letzten Olympischen Winterspiele in Sotchi 2014. Der Breitensport entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem enormen Wirtschaftsfaktor, von dem viele Branchen profitieren. Die Bandbreite der Firmen, die in der einen oder anderen Form bei den letzten Spielen in Sotchi beteiligt waren, reicht von unterschiedlichen Baufirmen im Aufbau der Infrastruktur bis hin zu Kornspitz, Darbo und Wein- und Bierlieferanten, die für das leibliche Wohl der Spieler sorgten. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Vermarktung Österreichs als Urlaubsland. Daneben stehen enorme Summen, die für Sponsoring, die Vermarktung von TV-Übertragungsrechten und das gesamten Rahmenprogramm der Veranstaltungen ausgegeben werden. Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Werbewert der Athleten, welcher sich meist erst nach einem Sieg in Form von Sponsorenverträgen zeigt. Böse Stimmen könnten beh aupten, dass das Olympische Motto „citius, altius, fortius“ nicht mehr nur für sportliche Leistungen zählt, sondern auch für die Kapitalstärke aller Beteiligten.
Was bleibt im Gegensatz dazu vom weiteren Olympischen Motto „ Dabeisein ist alles...“? Diese und auch andere Fragen wurden nach dem Vortrag noch in geselliger Runde bei einem Glas Wein diskutiert.
Text: Mag. Eva Gatschelhofer
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